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Bestände der Sammlung Industrielle Gestaltung

Die Sammlung industrielle Gestaltung (SiG) verfügt über eine einzigartige Objektsammlung zur ostdeutschen Designgeschichte in der SBZ und DDR, ferner über eine Designfotothek und eine fachwissenschaftliche Bibliothek. 

Die Objektsammlung umfasst etwa 160.000 Objekte. Sie entstand seit Beginn der 1950er Jahre als Belegsammlung am Institut für industrielle Gestaltung. Das Institut sammelte sowohl (nach damaligen Maßstäben) vorbildlich gestaltete Produkte als auch Negativbeispiele. Die am Institut selbst entstandenen Entwürfe gingen zu großen Teilen ebenfalls in die Sammlung ein.

Ab den 1980er Jahren wurden auch ganz „gewöhnliche“ Produkte aufgenommen, die aufgrund ihrer hohen Verbreitung den Alltag in der DDR prägten. Zeugnisse der deutschen Designtraditionen vor 1945 (Werkbund, Bauhaus) ergänzten den Bestand. Seit 1990 konnte die SIG ihre Bestände durch Ankäufe, Übertragungen und Schenkungen erheblich erweitern. 

Heute umfasst die Sammlung unter anderem zahlreiche Glas-, Keramik- und Plastprodukte sowie Haushaltsgeräte und Möbel aus der SBZ und DDR. Zu den umfangreichsten Bestandsgruppen gehören die Spielzeug-, Plakat- und Werbemittelsammlungen. Ferner konnten Entwürfe und Erzeugnisse der Gerätebau Hempel KG Limbach-Oberfrohna (HELI-Radio), Entwürfe von TAKRAF (Kombinat Tagebau-Ausrüstungen, Krane und Förderanlagen), Studentenarbeiten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee erworben werden. Eine umfangreiche Bestandsgruppe bilden die „Nachlässe“ aus dem Zentralkommittee der SED und dem Ministerrat der DDR.
Ergänzt wird der Objektbestand durch ein Archiv, das die Nachlässe von bedeutenden Formgestaltern wie Horst Michel, Ernst Rudolph Vogenauer, Helene Haeusler, Margarete Jahny u.a. aufbewahrt, ebenso das Negativ-Archiv der Fotografen Georg Eckelt und Friedrich Weimer. 

In der zur Sammlung gehörenden Designfotothek mit zahlreichen Originalnegativen sowie ca. 28.000 Positiven werden auch mehr als 13.500 Dias aufbewahrt. Die Bilder dokumentieren die Werke von Formgestaltern aus der DDR und anderen Ländern, aber auch architektonische Leistungen und Arbeitsumweltgestaltungen.

Die fachwissenschaftliche Design-Bibliothek des ehemaligen Amtes für industrielle Formgestaltung der DDR gehört ebenfalls zum Bestand der SIG. Erweitert wurde sie in den vergangenen Jahren unter anderem durch neuere Bücher zur Alltags-, Politik- und Wirtschaftsgeschichte der DDR. 

Bestände der Sammlung Industrielle Gestaltung siehe auch unter:
https://www.hdg.de/museum-in-der-kulturbrauerei/

Die Objekte und AV-Medien der Sammlung Industrielle Gestaltung werden zur Zeit vom Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland digital in einer Datenbank mit der Inventar-Kennzeichnung SIG dokumentiert und online verfügbar gemacht. 

Die Recherche im Internet-Archiv kann mit Verwendung der Inventar-Kennung „SIG“ erfolgen unter: 
https://sint.hdg.de/SINT5/SINT/query?term=SIG

Gegenwärtig kann in der Datenbank des HdG online auf 3.302 Objekte und AV-Medien mit der Kennung „SIG“ zugegriffen werden, die unter folgenden Gliederungspunkten abrufbar sind:
10 Medien
333 Fotografien
145 Archivgut
18 Bildende Kunst
163 Alltags-Design
12 Insignien
37 (Innen-) Architektur
64 Textilien
980 Lebensführung
607 Technisches Gerät
14 Zahlungsverkehr
919 Gebrauchsgrafik

(Stand 13. März 2019)

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Fotos der DDR-Fotografen Georg Eckelt, Bernd Heyden, Hannelore Adebahr, Ulrich Burchert (von oben nach unten), die sich insbesondere der Sachfotografie gewidmet haben: